Die Foto-Wanderausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“ ist vom 8. bis 18. Juli 2025 in der Kulturkirche Kirchhundem-Silberg zu sehen.
In der dokumentarischen Foto-Ausstellung kommen Menschen, die in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche erleben mussten, auf eindrückliche Weise zu Wort. Die Ausstellung zeigt einen neuen Blick. Keine nüchternen Zahlen und Fakten wie in den zahlreichen veröffentlichten Gutachten, sondern berührende Einzelschicksale.
Die Ausstellung dokumentiert Einzelschicksale Betroffener von sexueller und spiritueller Gewalt innerhalb der katholischen Kirche durch Fotos aus der Kindheit oder Jugend und kurze Texte, die die Betroffenen zur Verfügung gestellt haben. Sie wurde in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart von Ilonka Czerny entwickelt und war bereits deutschlandweit in mehreren Bistümern zu sehen.
Die Ausstellung wird auf Initiative des Diözesankomitees Paderborn in Kooperation mit der Kulturkirche Silberg, der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (kefb) Südwestfalen, dem Bildpunkt im Pastoralen Raum Kirchhundem und dem Dekanat Südsauerland präsentiert.
Im Rahmen der Ausstellung findet am Donnerstag, dem 10. Juli um 18.30 Uhr ein Gesprächsabend zum Thema „Sexualisierte Gewalt in der Kirche“ statt. Dann werden Michael Heltner, vom Vorstand der Unabhängigen Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn, der Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Thomas Wendland, und
Anja Geuecke, Referentin für Prävention sexualisierter Gewalt, zu Gast sein.
„Die Bilder und Texte der Ausstellung sprechen Emotionen an, aber hoffentlich auch das Verantwortungsbewusstsein der Betrachtenden. Wer sich von den Zeugnissen der Betroffenen konfrontieren lässt, geht, das wäre mein Wunsch, anders aus der Ausstellung heraus, als er oder sie hereingekommen ist. Es gilt, die eigene Verantwortung zu ergreifen; meinen Beitrag zu einer veränderten Kultur, zu einer Systemveränderung in der katholischen Kirche (oder andernorts) beizutragen, durch den Missbrauch nicht mehr möglich ist,“ erläutert Ansgar Kaufmann, der gemeinsam mit Josef Hartmann von der Kulturkirche Initiator der Ausstellung ist. Die Ausstellung soll als mobiles Mahnmal gegen das Vergessen von sexualisierter Gewalt in der Kirche wirken. Jeder Mensch, der Gewalt erfahren hat, verdient unsere volle Aufmerksamkeit, unser Mitgefühl – und unser entschlossenes Handeln in Kirche und Gesellschaft.“
Die Ausstellung ist vom 8. bis zum 18. Juli täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag, dem 13. Juli darüber hinaus von 10 bis 18 Uhr.