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Queersensible Pastoral im Dekanat Südsauerland

Das Ziel queersensibler Pastoral im Dekanat ist es, so genannte "safe places", also sichere Räume zu schaffen, in die queere, also nonbinäre, schwule, lesbische und Transgender-Menschen vorurteilsfrei zu ihren seelsorglichen Bedürfnissen kommen können.

Was bedeutet eigentlich queer?

„Queer bedeutet ursprünglich im Englischen so viel wie quer, quer gebürstet, seltsam, merkwürdig, aber auch Falschgeld oder Kopie von einem nicht mehr vorhandenen Original. Der Begriff wurde und wird im englischen als Schimpfwort vor allem gegenüber Lesben und Schwulen benutzt. Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts haben sich Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Trans-, Intergeschlechtliche und andere (LSBTTI*) das Schimpfwort selbst angeeignet und umgedeutet. Sie haben queer als programmatischen Begriff ihres Widerstandes gegen die scheinbar naturgegebenen Normen von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit eingeführt und seitdem theoretisch und empirisch weiterentwickelt. Bis heute bleibt der Begriff queer schillernd und uneindeutig. Und genau das ist gewollt. Insofern zeigt sich der Begriff als genauso hybrid, fragmentarisch und prozesshaft wie die Theorien, für die er steht.“

(Kerstin Söderblom. Queer theologische Notizen. Verlag Esuberanza 2020, S. 11.)

Das Ziel

Wie anfangs bereits erwähnt: Das Ziel queersensibler Pastoral in unserem Dekanat ist es konkret, so genannte „safe places“, also sichere Räume zu schaffen, in die queere Menschen zu ihren seelsorglichen Bedürfnissen kommen können, ohne Angst haben zu müssen, mit Vorurteilen konfrontiert zu werden.

So wollen wir, in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe des Erzbistums für queersensible Pastoral, immer mehr Ansprechpartner und Wegbereiter vor Ort sein, um

  • Menschen, die dem Personenkreis LGBTIQ+ zuzurechnen sind, Sichtbarkeit und Raum innerhalb der Kirche zu verschaffen
  • die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität im Kontext von Religion und Kirche zu thematisieren
  • das Verständnis von Partnerschaft, Ehe und Familie zu weiten und die Perspektive für ein liebevolles und wertschätzendes Miteinander in Beziehungen zu öffnen
  • ein Bewusstsein zu schaffen für diskriminierende Strukturen und herabwürdigendes Verhalten gegenüber LGBTIQ+ Personen
  • eine gendersensible Sprache zu fordern und zu fördern und um uns aktiv in regionale Arbeitsgruppen und Initiativen einzubringen

Wozu sind wir da?

  • Für hauptamtliche Pastoralteams und Pfarrgemeinderäte in den Gemeinden bieten wir uns an als Gesprächspartner für das Thema Willkommenskultur für LGBTIQ+ Personen.
  • Für Menschen mit queerer Identität sind wir jederzeit ansprechbar.
    Die Gespräche finden in einer Atmosphäre statt, in der Menschen sich nicht großartig erklären müssen und in der sie sich sicher und angenommen fühlen können.
  • Für Angehörige von LGBTIQ+ Personen sind wir ebenso ansprechbar, z. B. wenn sie sich allein gelassen fühlen in ihrem Wunsch nach mehr Akzeptanz und Unterstützung für ihre queeren Angehörigen oder wenn sie selbst Akzeptanz-Probleme haben.
  • Gern geben wir auch Informationen zu Segensfeiern für queere Paare oder wir helfen weiter und unterstützen, wenn es um Fragen von Tauf- oder Erstkommunionfeiern für Kinder queerer Paare geht.

Ihre Ansprechpersonen

Pater Siegfried Modenbach

Diakon Hermann Klement

Diakon Pastoraler Raum Wendener Land
Telefon: 02762-4000215

Kerstin Vieth

Gemeindereferentin, Pastoraler Raum Bigge-Lenne-Fretter-Tal
Telefon: 0172-2153728